Espressomaschine mit Mahlwerk – Lohnt sich die Kombi-Lösung? Test und Ratgeber 2025
Espressomaschinen mit integriertem Mahlwerk versprechen Komfort ohne Kompromisse. Wir zeigen, welche Modelle überzeugen und für wen sich die All-in-One-Lösung wirklich lohnt.

Einleitung: Die platzsparende Alternative für Espresso-Liebhaber
Wer perfekten Espresso zu Hause genießen möchte, braucht zwei Dinge: eine gute Espressomaschine und eine hochwertige Kaffeemühle. Doch nicht jeder hat Platz oder Budget für zwei separate Geräte auf der Küchenarbeitsplatte. Hier kommen Espressomaschinen mit integriertem Mahlwerk ins Spiel – die praktische All-in-One-Lösung, die Frische und Komfort vereint.
Doch können diese Kombi-Geräte wirklich mit separaten Premium-Lösungen mithalten? Oder sind sie nur ein fauler Kompromiss für Gelegenheitstrinker? In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Espressomaschinen mit Mahlwerk wirklich überzeugen, für wen sie sich eignen und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Was ist eine Espressomaschine mit Mahlwerk?
Eine Espressomaschine mit Mahlwerk kombiniert zwei essenzielle Komponenten der Espresso-Zubereitung in einem einzigen Gerät: die Kaffeemühle und die Brüheinheit. Statt Bohnen separat zu mahlen und dann in den Siebträger zu füllen, übernimmt die Maschine beide Schritte – oft sogar vollautomatisch.
Diese Geräte gibt es in verschiedenen Ausführungen:
Siebträgermaschinen mit Mahlwerk mahlen die Bohnen auf Knopfdruck direkt in den Siebträger oder einen Auffangbehälter. Sie kombinieren die Kontrolle einer klassischen Siebträgermaschine mit dem Komfort frisch gemahlener Bohnen. Modelle wie die Sage Barista Express oder DeLonghi La Specialista sind typische Vertreter dieser Kategorie.
Halbautomatische Kombi-Geräte übernehmen das Mahlen, das Tampern und teilweise sogar das Brühen automatisch. Sie stehen zwischen klassischen Siebträgern und Kaffeevollautomaten und bieten einen guten Mittelweg aus Komfort und Kontrolle.
Wichtig: Kaffeevollautomaten zählen nicht zu dieser Kategorie, obwohl sie ebenfalls ein integriertes Mahlwerk haben. Sie funktionieren nach einem völlig anderen Prinzip ohne Siebträger und bieten weniger Kontrolle über den Brühprozess.
Vor- und Nachteile: Lohnt sich die Kombi-Lösung?
Vorteile von Espressomaschinen mit Mahlwerk
Platzsparend und aufgeräumt: Ein Gerät statt zwei bedeutet weniger Kabelsalat, weniger Stellfläche und ein cleanes Küchenambiente. Besonders in kleineren Küchen ein enormer Vorteil.
Günstiger in der Anschaffung: Eine gute Mühle kostet separat 150 bis 400 Euro, eine Espressomaschine nochmals 300 bis 800 Euro. Kombi-Geräte gibt es oft schon ab 400 Euro komplett – eine deutliche Ersparnis.
Perfekt für Einsteiger: Die Bedienung ist meist intuitiver als bei getrennten Geräten. Kein Jonglieren mit verschiedenen Einstellungen an zwei Maschinen, weniger Fehlerquellen beim Workflow.
Frische garantiert: Anders als bei vorgemahlenen Bohnen wird bei jeder Tasse frisch gemahlen. Das bewahrt die Aromen und Öle optimal und sorgt für deutlich besseren Geschmack als mit abgepacktem Espressopulver.
Abgestimmte Komponenten: Hersteller können Mahlwerk und Brühgruppe perfekt aufeinander abstimmen. Das Mahlwerk ist speziell für die Espresso-Extraktion der jeweiligen Maschine optimiert.
Nachteile und Einschränkungen
Weniger Flexibilität: Bei separaten Geräten können Sie Mühle und Maschine unabhängig upgraden. Bei Kombi-Lösungen müssen Sie alles austauschen, wenn eine Komponente nicht mehr genügt.
Kompromisse bei der Qualität: Das integrierte Mahlwerk ist oft nicht so hochwertig wie eine eigenständige Espressomühle im gleichen Preissegment. Insbesondere günstige Modelle unter 300 Euro haben meist einfache Mahlwerke mit wenigen Stufen.
Größerer Reinigungsaufwand: Ein zusätzliches Mahlwerk bedeutet eine weitere Komponente, die regelmäßig gereinigt werden muss. Kaffeeöle und Rückstände können sich im Mahlwerk ablagern.
Eingeschränkte Mahlgrad-Einstellung: Viele Kombi-Geräte bieten weniger Feinjustierung beim Mahlgrad als dedizierte Espressomühlen. Für Perfektionisten kann das frustrierend sein.
Potenziell höhere Reparaturkosten: Wenn das Mahlwerk defekt ist, muss oft die gesamte Maschine eingeschickt werden. Bei separaten Geräten können Sie die funktionierende Komponente weiter nutzen.
Die besten Espressomaschinen mit Mahlwerk 2025
Sage Barista Express – Der Klassiker für Einsteiger
Die Sage Barista Express gilt als Referenz unter den Siebträgermaschinen mit integriertem Mahlwerk. Das konische Edelstahl-Mahlwerk mit 16 Stufen liefert erstaunlich gute Ergebnisse, und die integrierte Mühle mahlt direkt in den Siebträger.
Preis: ca. 500-600 Euro Mahlwerk: Konisch, Edelstahl, 16 Stufen Besonderheiten: PID-Temperaturregelung, 15 bar Druck, automatische Dosierung
Die Barista Express überzeugt mit solider Verarbeitung und einem ausgewogenen Gesamtpaket. Das Thermocoil-Heizsystem sorgt für schnelles Aufheizen, und die manuelle Bedienung gibt Ihnen volle Kontrolle über den Brühvorgang. Für Einsteiger, die Wert auf Qualität legen, ist das Sage-Modell eine ausgezeichnete Wahl.
Für wen geeignet: Espresso-Enthusiasten mit mittlerem Budget, die sich nicht scheuen, Zeit ins Perfektionieren ihrer Technik zu investieren.
DeLonghi La Specialista Arte – Italienisches Design trifft Innovation
DeLonghi bringt mit der La Specialista Arte eine stylische Siebträgermaschine mit Sensor-Mahlwerk auf den Markt. Die Maschine erkennt die Bohnensorte und passt den Mahlgrad automatisch an – ein cleveres Feature für weniger erfahrene Nutzer.
Preis: ca. 400-500 Euro Mahlwerk: Stahl-Kegelmahlwerk mit Sensor-Technologie Besonderheiten: Smart Tamping Station, Active Temperature Control, drei Temperatureinstellungen
Das integrierte Tamping-System sorgt für gleichmäßigen Anpressdruck und minimiert Fehler beim Tampern. Die Milchaufschäumdüse liefert hervorragenden Milchschaum für Cappuccino und Latte Macchiato. Design und Haptik sind erstklassig – typisch DeLonghi.
Für wen geeignet: Design-bewusste Einsteiger, die Wert auf einfache Bedienung und moderne Features legen.
Sage Barista Pro – Die Weiterentwicklung
Die Barista Pro ist der Nachfolger der Express und bringt einige interessante Verbesserungen mit: schnelleres ThermoJet-Heizsystem (3 Sekunden Aufheizzeit!), digitales Display mit Temperaturanzeige und präzisere Mahlgrad-Einstellung mit 30 Stufen.
Preis: ca. 650-750 Euro Mahlwerk: Konisch, Edelstahl, 30 Stufen Besonderheiten: ThermoJet-Heizsystem, LCD-Display, vollautomatische Mahlmengenkontrolle
Die Barista Pro ist die ideale Wahl für anspruchsvolle Einsteiger und fortgeschrittene Hobby-Baristas. Die zusätzlichen Mahlgrad-Stufen ermöglichen feinste Justierungen, und das rasend schnelle Aufheizen macht sie perfekt für den morgendlichen Espresso-Kick.
Für wen geeignet: Anspruchsvolle Nutzer, die bereit sind, etwas mehr zu investieren für spürbar bessere Kontrolle und Komfort.
Gastroback Design Espresso Advanced Barista – Das Preis-Leistungs-Wunder
Die Gastroback ist eine erschwingliche Alternative für preisbewusste Einsteiger. Das integrierte Kegelmahlwerk aus Stahl bietet zwar nur wenige Einstellungsmöglichkeiten, liefert aber für den Preis überraschend gute Ergebnisse.
Preis: ca. 300-350 Euro Mahlwerk: Kegelmahlwerk Stahl, variable Einstellung Besonderheiten: Thermoblock-System, Manometer, Milchaufschäumdüse
Erwarten Sie hier keine Wunder – die Gastroback kann mit den Sage-Modellen nicht mithalten. Aber für Einsteiger, die ihre ersten Schritte in der Espresso-Welt machen möchten, ohne gleich 500 Euro auszugeben, ist sie eine solide Wahl.
Für wen geeignet: Preisbewusste Einsteiger, Gelegenheitstrinker, Studenten.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Mahlwerk-Qualität: Das Herzstück der Maschine
Das Mahlwerk ist mindestens genauso wichtig wie die Brühgruppe. Achten Sie auf folgende Merkmale:
Mahlwerk-Typ: Konische Mahlwerke (Kegelmahlwerke) sind für Espresso ideal. Sie mahlen gleichmäßig, arbeiten leise und entwickeln wenig Wärme. Scheibenmahlwerke sind präziser, aber meist nur in teureren Modellen verbaut.
Material: Keramik-Mahlwerke sind langlebig und leise, Stahl-Mahlwerke robust und präzise. Beide Materialien sind für den Heimgebrauch hervorragend geeignet. Vermeiden Sie günstige Modelle mit Kunststoff-Komponenten im Mahlwerk. Mehr zur Auswahl der richtigen Kaffeemühle in unserem speziellen Ratgeber.
Mahlgrad-Einstellungen: Je mehr Stufen, desto feiner können Sie justieren. Mindestens 10 Stufen sollten es sein, besser 15 oder mehr. Bei weniger als 8 Stufen wird es schwierig, den perfekten Mahlgrad für verschiedene Bohnen zu finden.
Mahlmenge: Die Maschine sollte präzise dosieren können. Modelle mit automatischer Dosierung sind praktisch, manuelle Kontrolle gibt Ihnen mehr Freiheit. Ein guter Kompromiss sind Geräte mit programmierbaren Presets.
Brühgruppe und Drucksystem
Auch die Espresso-Extraktion selbst muss stimmen:
Brühdruck: Mindestens 9 bar sind für echten Espresso nötig, 15 bar sind der Standard. Achten Sie darauf, dass die Maschine konstanten Druck hält.
Temperaturkonstanz: Thermoblock- oder Thermocoil-Systeme heizen schnell auf, Boiler-Systeme bieten stabilere Temperaturen. PID-Temperaturregelung ist ein großes Plus für gleichbleibende Qualität.
Vorbrühfunktion: Die besten Maschinen befeuchten das Kaffeemehl vor der eigentlichen Extraktion. Das sorgt für gleichmäßigere Extraktion und besseres Aroma.
Bedienkomfort und Ausstattung
Praktische Details, die den Alltag erleichtern:
Siebträger: Hochwertige, schwere Siebträger aus Metall sind ein Qualitätsmerkmal. Prüfen Sie, ob Einzel- und Doppel-Siebe mitgeliefert werden.
Milchaufschäumdüse: Wenn Sie Cappuccino und Latte lieben, ist eine leistungsstarke Dampflanze wichtig. Schwenkbare Düsen erleichtern die Handhabung.
Wassertank: Mindestens 1,5 Liter Fassungsvermögen sollten es sein, besser 2 Liter. Entnehmbare Tanks erleichtern das Nachfüllen und Reinigen.
Tassenvorwärmung: Vorgewärmte Tassen halten den Espresso länger heiß und bewahren die Crema besser. Die meisten Maschinen haben eine beheizbare Abstellfläche.
Reinigung: Achten Sie auf herausnehmbare Brühgruppen und einfach zugängliche Mahlwerke. Das erleichtert die Pflege erheblich.
Espressomaschine mit Mahlwerk vs. separate Geräte
Die Entscheidung zwischen Kombi-Gerät und getrennten Komponenten hängt von Ihren Prioritäten ab:
Wählen Sie eine Espressomaschine mit Mahlwerk, wenn:
- Sie Platz sparen möchten oder müssen
- Ihr Budget begrenzt ist (unter 600 Euro)
- Sie Einsteiger sind und ein einfaches Setup bevorzugen
- Sie 1-3 Tassen pro Tag zubereiten
- Sie Wert auf ein einheitliches Design legen
Wählen Sie separate Geräte, wenn:
- Sie maximale Flexibilität und Upgrade-Möglichkeiten wünschen
- Sie bereit sind, über 800 Euro zu investieren
- Sie verschiedene Brühmethoden (Pour-Over, French Press) nutzen
- Sie mehr als 4 Espressi pro Tag zubereiten
- Sie Perfektionist sind und jedes Detail kontrollieren möchten
Für die meisten Heimanwender sind Kombi-Geräte im Bereich 400-700 Euro die praktischere Lösung. Sie bieten ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und reichen für sehr guten Espresso vollkommen aus.
Pflege und Wartung: So halten Sie Ihre Maschine fit
Eine Espressomaschine mit Mahlwerk erfordert etwas mehr Pflege als Geräte ohne Mühle:
Tägliche Reinigung
Nach jedem Gebrauch sollten Sie den Siebträger ausspülen und die Brühgruppe mit klarem Wasser durchlaufen lassen. Wischen Sie das Mahlwerk-Auslassrohr trocken, um Kaffeereste zu entfernen. Die Tropfschale leeren und auswischen.
Wöchentliche Pflege
Einmal pro Woche empfiehlt sich eine gründlichere Reinigung: Siebträger und Siebe mit Reinigungsmittel einweichen, Dichtungen der Brühgruppe überprüfen, Dampflanze entkalken. Das Mahlwerk mit einem Pinsel von Kaffeeresten befreien.
Monatliche Wartung
Alle 4-6 Wochen sollten Sie die Brühgruppe mit Reinigungstabletten rückspülen. Verwenden Sie spezielle Espressomaschinen-Reiniger, keine Haushaltsreiniger. Das Mahlwerk mit Reinigungsgranulat durchlaufen lassen, um Öl-Ablagerungen zu entfernen.
Entkalken
Je nach Wasserhärte alle 2-4 Monate entkalken. Nutzen Sie ausschließlich für Espressomaschinen geeignete Entkalker – niemals Essig oder Zitronensäure! Diese können Dichtungen und Leitungen angreifen.
Folgen Sie immer den Herstellerangaben zur Pflege. Eine gut gewartete Maschine hält 10-15 Jahre und liefert konstant hervorragende Ergebnisse.
Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden
Der Espresso schmeckt bitter
Ursache: Zu feiner Mahlgrad oder zu lange Extraktionszeit führen zu Überextraktion. Lösung: Stellen Sie das Mahlwerk eine Stufe gröber ein und achten Sie auf eine Extraktionszeit von 25-30 Sekunden für einen doppelten Espresso.
Der Espresso ist zu wässrig und sauer
Ursache: Zu grober Mahlgrad, zu wenig Kaffeemehl oder zu niedrige Temperatur. Lösung: Mahlen Sie feiner, erhöhen Sie die Kaffeemenge leicht und lassen Sie die Maschine länger vorheizen.
Keine oder wenig Crema
Ursache: Alte Bohnen, falscher Mahlgrad oder zu niedriger Brühdruck. Lösung: Verwenden Sie frische Bohnen (nicht älter als 4 Wochen nach Röstung), justieren Sie den Mahlgrad und überprüfen Sie den Brühdruck.
Mahlwerk macht laute Geräusche
Ursache: Fremdkörper im Mahlwerk oder Verschleiß der Mahlscheiben. Lösung: Schalten Sie die Maschine sofort aus, überprüfen Sie den Bohnenbehälter auf Steinchen oder andere Fremdkörper. Bei anhaltendem Problem Kundendienst kontaktieren.
Fazit: Für wen lohnt sich eine Espressomaschine mit Mahlwerk?
Espressomaschinen mit integriertem Mahlwerk sind eine hervorragende Wahl für Einsteiger und Hobby-Baristas, die nicht zwei separate Geräte anschaffen möchten. Modelle wie die Sage Barista Express oder DeLonghi La Specialista Arte bieten ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und liefern überraschend guten Espresso.
Für unter 600 Euro bekommen Sie ein komplettes Setup, das in Sachen Qualität und Komfort überzeugt. Die Bedienung ist intuitiver als bei getrennten Geräten, und der Platzvorteil ist nicht zu unterschätzen. Wenn Sie täglich 1-4 Tassen Espresso trinken und Wert auf frische Bohnen legen, werden Sie mit einem Kombi-Gerät sehr zufrieden sein.
Professionelle Baristas und Perfektionisten werden langfristig wahrscheinlich zu separaten High-End-Geräten greifen. Aber seien wir ehrlich: 95 Prozent der Heimanwender werden den Unterschied im Alltag kaum bemerken. Eine gut eingestellte Sage Barista Pro liefert Espresso, der in vielen Cafés problemlos mithalten kann.
Unser Tipp: Investieren Sie lieber 500 Euro in eine gute Espressomaschine mit solidem integrierten Mahlwerk als 300 Euro in eine mittelmäßige Siebträgermaschine und 150 Euro in eine billige Mühle. Die Gesamtqualität wird deutlich besser sein.
Probieren Sie verschiedene Modelle aus, lesen Sie Testberichte und überlegen Sie, wie wichtig Ihnen Komfort versus maximale Kontrolle ist. Die richtige Espressomaschine ist die, mit der Sie jeden Tag gerne arbeiten und die Ihnen verlässlich guten Kaffee liefert – ob mit oder ohne separate Mühle.
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