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Milch aufschäumen wie ein Barista – Perfekter Milchschaum für Cappuccino und Latte

Lernen Sie, wie Sie cremigen, feinporigen Milchschaum wie im Café zubereiten. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt die richtige Technik für Siebträger und Alternativen.

Espressomaschinen Ratgeber
Aktualisiert: 2. November 2025
Barista schäumt Milch in einem Edelstahl-Milchkännchen mit der Dampfdüse einer Espressomaschine auf

Einleitung: Der Unterschied zwischen gutem und großartigem Cappuccino

Ein perfekter Espresso ist die Basis, aber erst cremiger, seidig-glänzender Milchschaum macht einen Cappuccino oder Latte Macchiato zum Genusserlebnis. Der Unterschied zwischen dem flachen, großblasigen Schaum, den viele zu Hause produzieren, und dem samtigen Mikroschaum aus dem Lieblings-Café liegt in der richtigen Technik – und die kann jeder lernen.

Viele Einsteiger sind vom Milchaufschäumen zunächst eingeschüchtert. Das zischende Geräusch der Dampfdüse, die Angst vor spritzender Milch und die Unsicherheit, wann der Schaum fertig ist, können abschreckend wirken. Doch mit der richtigen Anleitung und etwas Übung gelingt Ihnen schon bald Barista-Qualität in der eigenen Küche.

In diesem umfassenden Ratgeber lernen Sie die professionelle Technik des Milchaufschäumens Schritt für Schritt. Sie erfahren, welche Milch sich am besten eignet, wie Sie die Dampfdüse richtig bedienen und wie Sie typische Fehler vermeiden. Am Ende können Sie stolz Ihre eigenen Latte-Art-Kreationen kreieren.

Was ist Mikroschaum und warum ist er so wichtig?

Der Unterschied zwischen Schaum und Mikroschaum

Herkömmlicher Milchschaum:

  • Große, sichtbare Luftblasen
  • Trennt sich schnell von der flüssigen Milch
  • Löffelbar und trocken
  • Ähnlich wie Badeschaum
  • Typisch für automatische Aufschäumer oder falsche Technik

Mikroschaum (Barista-Standard):

  • Feinste, mikroskopische Luftbläschen
  • Seidig-glänzende, homogene Konsistenz
  • Perfekt integriert mit der flüssigen Milch
  • Gießbar und cremig
  • Ideal für Latte Art
  • Süßer, vollmundigerer Geschmack

Warum Mikroschaum besser schmeckt

Die winzigen Luftbläschen im Mikroschaum sorgen für eine cremige Textur, die sich perfekt mit dem Espresso verbindet. Die Milch wird durch die richtige Aufschäumtechnik außerdem leicht süßer, da Laktose bei der optimalen Temperatur von 60-65 Grad ihre maximale Süße entwickelt. Großblasiger Schaum hingegen schmeckt flach und verwässert den Espresso.

Die richtige Milch auswählen: Was funktioniert am besten?

Kuhmilch – Der Klassiker

Vollmilch (3,5 bis 3,8 Prozent Fett):

  • Beste Wahl für Einsteiger und die meisten Baristas
  • Optimales Verhältnis von Fett und Protein
  • Cremigste Konsistenz und vollster Geschmack
  • Vergibt kleine Fehler bei der Technik
  • Stabile, langanhaltende Schaumstruktur

Fettarme Milch (1,5 Prozent Fett):

  • Schäumt ebenfalls gut auf
  • Etwas festerer, aber weniger cremiger Schaum
  • Weniger süßer Geschmack
  • Kalorienärmer
  • Für kalorienbewusste Genießer

H-Milch vs. Frischmilch:

  • Frischmilch: Besserer Geschmack, natürlicher
  • H-Milch: Länger haltbar, etwas süßer
  • Beide funktionieren gut, Geschmackssache

Laktosefreie Milch:

  • Funktioniert genauso gut wie normale Milch
  • Oft sogar etwas süßer
  • Keine Einschränkungen beim Aufschäumen

Barista-Milch – Die Premium-Option

Speziell für Espresso-Getränke entwickelte Barista-Milch hat einen höheren Proteingehalt und ist perfekt auf das Aufschäumen abgestimmt.

Vorteile:

  • Besonders einfach aufzuschäumen
  • Sehr stabiler Schaum
  • Ideal für Latte Art
  • Konsistente Ergebnisse

Nachteile:

  • Teurer als normale Vollmilch
  • Nicht überall erhältlich

Wann lohnt sich Barista-Milch? Für Einsteiger kann sie den Lernprozess erleichtern. Für Fortgeschrittene ist sie ideal für besondere Anlässe oder Latte Art.

Pflanzliche Milch-Alternativen

Hafermilch (beste pflanzliche Alternative):

  • Barista-Editionen (z.B. Oatly Barista) schäumen sehr gut
  • Cremige Konsistenz, ähnlich wie Kuhmilch
  • Neutraler, leicht süßer Geschmack
  • Umweltfreundlich

Sojamilch:

  • Schäumt gut, benötigt etwas Übung
  • Höchster Proteingehalt der pflanzlichen Alternativen
  • Kann bei zu hoher Hitze ausflocken
  • Eigengeschmack nicht jedermanns Sache

Mandelmilch:

  • Schwieriger aufzuschäumen
  • Barista-Versionen funktionieren besser
  • Dünner Schaum
  • Dezenter Mandelgeschmack

Kokosmilch:

  • Schäumt schlecht
  • Zu wässrig in den meisten Fällen
  • Nur spezielle Barista-Kokosmilch verwenden

Reismilch:

  • Nicht geeignet für Milchschaum
  • Zu geringer Proteingehalt

Tipp für pflanzliche Milch: Greifen Sie immer zu speziellen Barista-Editionen. Diese enthalten Stabilisatoren und mehr Protein, was das Aufschäumen erheblich erleichtert.

Die Temperatur der Milch vor dem Aufschäumen

Wichtig: Beginnen Sie immer mit kalter Milch direkt aus dem Kühlschrank (4-7 Grad Celsius).

Warum kalt?

  • Mehr Zeit zum Aufschäumen vor Erreichen der Zieltemperatur
  • Bessere Kontrolle über den Prozess
  • Feinerer, stabilerer Schaum
  • Süßere Entwicklung der Milch

Zimmerwarme Milch erreicht zu schnell die Maximaltemperatur und lässt Ihnen nicht genug Zeit, perfekten Mikroschaum zu erzeugen.

Die richtige Ausrüstung: Was Sie benötigen

Das Milchkännchen – Ihr wichtigstes Werkzeug

Material:

  • Edelstahl ist Standard und ideal
  • Gute Wärmeleitfähigkeit für die Handprobe
  • Langlebig und leicht zu reinigen

Größe:

  • 350 ml: Für einen Cappuccino
  • 600 ml: Für 2 Cappuccinos oder 1 großen Latte
  • 1 Liter: Für mehrere Getränke gleichzeitig

Form:

  • Breiter Boden: Leichter für Anfänger
  • Schmale Tülle: Besser für Latte Art
  • Klassische Form: Universell einsetzbar

Faustregel: Füllen Sie das Kännchen nur bis knapp unter die Tülle (etwa zur Hälfte bis zwei Dritteln). Die Milch verdoppelt ihr Volumen beim Aufschäumen.

Die Dampfdüse Ihrer Espressomaschine

Ein-Loch-Düse:

  • Traditionell
  • Mehr Kontrolle für erfahrene Nutzer
  • Präzisere Dampfabgabe

Mehr-Loch-Düse (Pannarello):

  • Oft bei Einsteigermaschinen
  • Leichter zu bedienen
  • Automatisch mehr Luft einbringen
  • Weniger Kontrolle

Tipps:

  • Reinigen Sie die Düse vor jedem Gebrauch durch kurzes Dampfablassen
  • Entfernen Sie angetrocknete Milchreste sofort
  • Bei Verstopfung: Mit Nadel vorsichtig reinigen

Hilfsmittel für perfekte Ergebnisse

Thermometer (optional, aber hilfreich):

  • Clip-On-Thermometer für das Milchkännchen
  • Zieltemperatur: 60-65 Grad Celsius
  • Besonders für Anfänger empfehlenswert
  • Kosten: 8-15 Euro

Reinigungstuch:

  • Zum Abwischen der Dampfdüse
  • Mikrofasertuch oder spezielles Barista-Tuch
  • Immer griffbereit halten

Die perfekte Technik: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Vorbereitung

Schritt 1: Dampfdüse vorbereiten

  1. Wischen Sie die Dampfdüse mit einem sauberen Tuch ab
  2. Lassen Sie kurz Dampf ab, um Kondenswasser zu entfernen
  3. Wischen Sie nochmals ab

Schritt 2: Milch einfüllen

  1. Verwenden Sie kalte Milch direkt aus dem Kühlschrank
  2. Füllen Sie das Kännchen nur halb bis zwei Drittel voll
  3. Optional: Thermometer anbringen

Phase 1: Die Ziehphase (Stretching) – Luft einarbeiten

Ziel: Luft in die Milch einarbeiten, um Volumen zu erzeugen

Technik:

  1. Tauchen Sie die Dampfdüsenspitze knapp unter die Milchoberfläche (ca. 5 mm tief)
  2. Öffnen Sie das Dampfventil vollständig (keine halben Sachen!)
  3. Sie hören ein zischendes, schlürfendes Geräusch – das ist richtig
  4. Halten Sie diese Position für 5-8 Sekunden
  5. Die Milch sollte sich dabei um etwa ein Drittel vergrößern

Häufige Fehler in dieser Phase:

  • Zu tief eingetaucht: Kein Geräusch, keine Luft
  • Zu hoch: Große Blasen, spritzt überall
  • Zu lange: Zu viel Schaum, zu fest

Richtig gemacht: Ein gleichmäßiges, leises Zischen ohne große Blasen oder Spritzer.

Phase 2: Die Rollphase (Texturieren) – Mikroschaum erzeugen

Ziel: Die eingearbeitete Luft in feinsten Mikroschaum verwandeln

Technik:

  1. Senken Sie die Dampfdüse etwas tiefer (ca. 1 cm unter die Oberfläche)
  2. Positionieren Sie die Düse leicht seitlich versetzt vom Zentrum
  3. Die Milch beginnt zu rotieren (Rolling Motion)
  4. Halten Sie diese rollende Bewegung aufrecht
  5. Die Temperatur steigt kontinuierlich
  6. Beenden Sie bei 60-65 Grad Celsius

Die richtige Position:

  • Düse leicht außermittig
  • Kännchen leicht geneigt
  • Wirbel in der Milch sichtbar
  • Keine großen Blasen an der Oberfläche

Wie lange dauert die Rollphase? Bei voller Dampfkraft etwa 15-25 Sekunden. Die gesamte Aufschäumzeit (Ziehen plus Rollen) sollte 20-35 Sekunden betragen.

Phase 3: Nachbearbeitung und Eingießen

Schritt 1: Dampf abschalten und Düse reinigen

  1. Schließen Sie das Dampfventil
  2. Entfernen Sie das Kännchen
  3. Wischen Sie die Dampfdüse sofort ab
  4. Lassen Sie kurz Dampf ab, um Milchreste auszublasen
  5. Wischen Sie erneut ab

Schritt 2: Milch klopfen und schwenken

  1. Klopfen Sie das Kännchen 2-3 Mal auf die Arbeitsfläche
  2. Dies lässt große Blasen platzen
  3. Schwenken Sie die Milch kreisend im Kännchen
  4. Die Oberfläche sollte glänzen wie Farbe

Schritt 3: Sofort eingießen Gießen Sie die Milch innerhalb von 20-30 Sekunden ein. Je länger Sie warten, desto mehr trennt sich der Schaum von der Milch.

Die Handprobe: Temperatur ohne Thermometer

Mit etwas Übung können Sie die Temperatur perfekt ohne Thermometer einschätzen.

Die Technik: Legen Sie Ihre flache Hand an die Unterseite des Edelstahl-Kännchens während des Aufschäumens.

Temperaturstufen:

  • Lauwarm: Angenehm warm, Hand bleibt problemlos liegen (ca. 30-40 Grad)
  • Warm: Deutlich warm, aber noch gut auszuhalten (ca. 45-55 Grad)
  • Heiß: Wird unangenehm, Sie müssen Hand gleich wegnehmen (ca. 60-65 Grad) – PERFEKT!
  • Zu heiß: Können Hand nicht mehr anlegen (über 70 Grad) – zu spät, Milch verbrannt

Faustregel: Sobald es gerade so unangenehm wird, dass Sie die Hand gleich wegnehmen müssen (aber noch 1-2 Sekunden durchhalten können), sind Sie bei 60-65 Grad – perfekt!

Typische Fehler und wie Sie sie beheben

Problem 1: Große Blasen statt feinem Mikroschaum

Ursachen:

  • Dampfdüse zu weit über der Milchoberfläche
  • Zu lange in der Ziehphase geblieben
  • Zu wenig Rollphase
  • Düse verstopft oder falsch eingestellt

Lösungen:

  • Düse nur knapp unter die Oberfläche (5 mm)
  • Ziehphase auf 5-8 Sekunden begrenzen
  • Länger rollen lassen (15-25 Sekunden)
  • Nach dem Ziehen: Kännchen klopfen und schwenken

Problem 2: Milch wird zu heiß und schmeckt verbrannt

Ursachen:

  • Zu lange aufgeschäumt
  • Thermometer vergessen oder ignoriert
  • Zu viel Dampfkraft für zu wenig Milch

Lösungen:

  • Bei 60-65 Grad stoppen (Handprobe nutzen)
  • Thermometer verwenden, bis Sie ein Gefühl haben
  • Mehr Milch verwenden oder Dampfkraft reduzieren
  • Nie über 70 Grad gehen

Warum ist über 70 Grad schlecht? Milchproteine denaturieren, Milch schmeckt verbrannt, kein süßer Geschmack mehr, Schaum zerfällt schneller.

Problem 3: Milch bleibt flüssig, kaum Schaum entsteht

Ursachen:

  • Dampfdüse zu tief eingetaucht
  • Nicht genug Luft in der Ziehphase eingezogen
  • Zu wenig Dampfdruck
  • Falsche Milch (zu alt, zu warm, ungeeignete Sorte)

Lösungen:

  • Düse höher positionieren in der Ziehphase
  • Deutlich hörbares Zischen muss zu hören sein
  • Dampfventil vollständig öffnen
  • Frische, kalte Vollmilch verwenden

Problem 4: Milch spritzt überall hin

Ursachen:

  • Dampfdüse zu weit aus der Milch
  • Zu kleines Kännchen für die Milchmenge
  • Zu abruptes Öffnen des Dampfventils
  • Düse nicht vorher abgelassen

Lösungen:

  • Düse tiefer in die Milch
  • Größeres Kännchen oder weniger Milch
  • Dampfventil zügig, aber kontrolliert öffnen
  • Vor dem Aufschäumen Kondenswasser ablassen

Problem 5: Schaum trennt sich schnell von der Milch

Ursachen:

  • Zu viel Luft eingezogen
  • Zu wenig gerollt
  • Nicht oder zu wenig geschwenkt
  • Zu lange gewartet vor dem Eingießen

Lösungen:

  • Nur 5-8 Sekunden ziehen
  • Mindestens 15 Sekunden rollen
  • Kännchen nach dem Aufschäumen klopfen und schwenken
  • Sofort eingießen (max. 30 Sekunden warten)

Alternative Methoden: Milchschaum ohne Dampfdüse

Elektrischer Milchaufschäumer

Automatische Aufschäumer (z.B. Nespresso Aeroccino, Severin):

  • Einfachste Methode
  • Konsistente Ergebnisse
  • Kein Skill erforderlich
  • Allerdings: Meist grobblasiger Schaum, kein echter Mikroschaum
  • Gut für: Bequemlichkeit, Anfänger, schnelle Zubereitung

Stab-Aufschäumer (Batteriebetrieben):

  • Günstig (10-20 Euro)
  • Kompakt und einfach
  • Nur für festen, trockenen Schaum
  • Nicht für Latte Art geeignet
  • Gut für: Gelegentliche Nutzung, unterwegs

Manuelle Methoden

French Press:

  1. Warme Milch in die French Press füllen (max. ein Drittel)
  2. Deckel aufsetzen und Sieb schnell auf und ab pumpen
  3. 30-60 Sekunden pumpen
  4. Ergibt recht guten, cremigen Schaum
  5. Gut für: Ohne Espressomaschine, zu Hause

Schüttel-Methode (im Glas):

  1. Milch in verschließbares Glas (z.B. Marmeladenglas)
  2. Nur halb füllen
  3. 30-60 Sekunden kräftig schütteln
  4. Optional: Milch in der Mikrowelle erwärmen
  5. Ergibt lockeren, aber großblasigen Schaum
  6. Gut für: Notlösung, ohne Equipment

Schneebesen:

  1. Milch in einem Topf erwärmen
  2. Mit einem Schneebesen schnell und kräftig schlagen
  3. Sehr anstrengend, mittelmäßiges Ergebnis
  4. Gut für: Eigentlich nichts, nur im absoluten Notfall

Unser Fazit zu Alternativen: Keine Methode erreicht die Qualität von professionell mit der Dampfdüse aufgeschäumter Milch. Für echten Mikroschaum und Latte Art führt kein Weg an der Dampfdüse vorbei.

Latte Art für Einsteiger: Die ersten Schritte

Voraussetzungen für Latte Art

Sie benötigen:

  • Perfekten Mikroschaum (glänzend, cremig, gießbar)
  • Frischen Espresso mit Crema in einer breiten Tasse
  • Milchkännchen mit schmaler Tülle
  • Ruhige Hand und etwas Übung

Ohne perfekten Mikroschaum keine Latte Art! Beherrschen Sie erst das Aufschäumen, bevor Sie mit Mustern beginnen.

Das Herz – Ihr erstes Latte-Art-Muster

Technik:

  1. Beginnen Sie mit dem Eingießen aus etwa 5-10 cm Höhe
  2. Gießen Sie zügig in die Mitte der Tasse
  3. Die Milch taucht unter die Crema
  4. Wenn die Tasse halb voll ist: Kännchen näher an die Oberfläche (1-2 cm)
  5. Gießen Sie jetzt langsamer
  6. Ein weißer Punkt erscheint
  7. Bewegen Sie das Kännchen leicht vor
  8. Stoppen Sie den Strahl abrupt durch Anheben
  9. Ein Herz entsteht

Übung macht den Meister! Die ersten 20 Versuche werden nicht perfekt. Das ist normal.

Tipps für bessere Latte Art

  • Espresso sollte frisch sein (max. 30 Sekunden alt)
  • Tasse leicht schräg halten beim Eingießen
  • Milch muss perfekt sein: glänzend, cremig, homogen
  • Geschwindigkeit und Höhe des Eingießens variieren
  • Üben, üben, üben – mit jedem Versuch werden Sie besser

Perfekte Milchgetränke: Rezepte und Verhältnisse

Cappuccino – Der Klassiker

Zutaten:

Verhältnis: Etwa 1:3 bis 1:4 (Espresso zu Milch)

Zubereitung:

  1. Espresso in eine 150-180 ml Tasse extrahieren
  2. Milch aufschäumen
  3. Milch aus niedriger Höhe eingießen
  4. Optional: Latte Art kreieren
  5. Crema sollte teilweise sichtbar bleiben

Konsistenz: Etwa gleiche Teile Espresso, heiße Milch und Milchschaum

Latte Macchiato – Geschichtet

Zutaten:

  • 30-40 ml Espresso
  • 200-250 ml aufgeschäumte Milch

Verhältnis: Etwa 1:6 bis 1:7 (Espresso zu Milch)

Zubereitung:

  1. Milch zuerst aufschäumen
  2. In ein hohes Glas gießen
  3. Espresso langsam über einen Löffel in die Mitte gießen
  4. Espresso setzt sich zwischen Milch und Schaum ab
  5. Drei sichtbare Schichten entstehen

Konsistenz: Milch unten, Espresso in der Mitte, Schaum oben

Flat White – Der Australier

Zutaten:

  • 40-50 ml Espresso (doppelter Ristretto)
  • 100-120 ml aufgeschäumte Milch

Verhältnis: Etwa 1:2 bis 1:3 (Espresso zu Milch)

Zubereitung:

  1. Doppelter Ristretto in kleine Tasse (150-180 ml)
  2. Milch mit weniger Schaum aufschäumen (mehr Rollphase)
  3. Milch sehr nah an der Oberfläche eingießen
  4. Dünnere Schaumschicht als beim Cappuccino
  5. Latte Art üblich

Konsistenz: Sehr feinporiger Mikroschaum, kaum sichtbare Schaumschicht, starker Kaffeegeschmack

Café Latte – Mild und milchig

Zutaten:

  • 30-40 ml Espresso
  • 200-240 ml aufgeschäumte Milch

Verhältnis: 1:6 bis 1:8 (Espresso zu Milch)

Zubereitung:

  1. Espresso in große Tasse (240-300 ml)
  2. Milch aufschäumen
  3. Milch eingießen
  4. Mehr Milch, weniger Schaum als Cappuccino

Konsistenz: Sehr mild, viel Milch, wenig Schaum

Pflege und Reinigung: So bleibt Ihre Dampfdüse in Topform

Nach jedem Aufschäumen (essentiell!)

Sofort-Reinigung (dauert 10 Sekunden):

  1. Wischen Sie die Dampfdüse mit einem sauberen, feuchten Tuch ab
  2. Lassen Sie kurz Dampf ab (2-3 Sekunden)
  3. Wischen Sie nochmals ab
  4. Fertig!

Warum so wichtig? Angetrocknete Milch verstopft die Düse, bildet Bakterien und beeinträchtigt den Geschmack. Was jetzt 10 Sekunden dauert, wird später zu einer mühsamen Reinigungsaufgabe.

Wöchentliche Tiefenreinigung

Einmal pro Woche:

  1. Schrauben Sie die Düsenspitze ab (bei den meisten Modellen möglich)
  2. Weichen Sie die Spitze in heißem Wasser ein
  3. Verwenden Sie eine dünne Nadel oder Bürstchen
  4. Reinigen Sie verstopfte Öffnungen
  5. Spülen Sie gründlich ab
  6. Schrauben Sie die Spitze wieder auf
  7. Lassen Sie Dampf durchlaufen

Verkrustungen entfernen

Bei hartnäckigen Ablagerungen:

  1. Weichen Sie die Düsenspitze in Entkalkungslösung ein (15 Minuten)
  2. Reinigen Sie mit Bürste oder Nadel
  3. Spülen Sie sehr gründlich mit klarem Wasser
  4. Niemals Entkalkungslösung durch die Dampfdüse laufen lassen (außer laut Bedienungsanleitung erlaubt)

Das Milchkännchen reinigen

Nach jedem Gebrauch:

  • Mit heißem Wasser ausspülen
  • Bei Bedarf mit Spülmittel reinigen
  • Gründlich abtrocknen

Vermeiden Sie:

  • Milchreste eintrocknen lassen
  • In die Spülmaschine (kann Edelstahl verfärben)

Häufige Fragen zur Milch und zum Aufschäumen

Kann ich Milch mehrmals aufschäumen?

Nein, schon aufgeschäumte Milch lässt sich nicht nochmal aufschäumen. Die Proteinstruktur ist bereits verändert. Bereiten Sie immer nur die Menge zu, die Sie sofort benötigen.

Wie lange hält aufgeschäumter Milchschaum?

Perfekter Mikroschaum hält etwa 5-10 Minuten, bevor er sich merklich trennt. Verwenden Sie ihn am besten sofort. Grober Schaum aus automatischen Aufschäumern zerfällt schneller.

Warum wird meine Milch manchmal klumpig?

Das passiert meist bei Sojamilch, wenn sie zu heiß wird. Die Proteine gerinnen. Lösung: Niedrigere Temperatur (max. 60 Grad) und frische Sojamilch verwenden.

Kann ich die Milch vorher erwärmen?

Technisch ja, aber es ist nicht empfohlen. Kalte Milch gibt Ihnen mehr Zeit und Kontrolle. Vorgewärmte Milch führt oft zu schlechterer Schaumqualität.

Welche Milchtemperatur für Kinder?

Für Kinderkakao oder Kinder-Cappuccino: Max. 50-55 Grad Celsius. Das ist warm genug zum Trinken, aber nicht zu heiß für empfindliche Kindermünder.

Fazit: Übung macht den Meister-Barista

Das Aufschäumen von Milch ist eine Fähigkeit, die jeder lernen kann – aber wie beim Espresso selbst braucht es Übung und Geduld. Die ersten Versuche werden nicht perfekt sein, und das ist völlig normal. Selbst erfahrene Baristas haben Monate gebraucht, um ihre Technik zu perfektionieren.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:

  1. Die richtige Milch: Frische, kalte Vollmilch (3,5 Prozent Fett) ist der beste Start
  2. Die Zwei-Phasen-Technik: 5-8 Sekunden ziehen, dann 15-25 Sekunden rollen
  3. Die optimale Temperatur: 60-65 Grad Celsius, nicht heißer
  4. Sofortige Reinigung: Dampfdüse nach jedem Gebrauch abwischen
  5. Konstanz: Versuchen Sie, immer gleich zu arbeiten
  6. Geduld: Jeder Versuch macht Sie besser

Mit den Techniken aus diesem Ratgeber sind Sie bestens gerüstet, um cremigen, samtigen Mikroschaum wie im Café zu Hause zuzubereiten. Beginnen Sie mit der Grundtechnik, üben Sie regelmäßig und experimentieren Sie mit verschiedenen Milchsorten. Schon bald werden Sie stolz Ihren selbst gemachten Cappuccino mit perfektem Milchschaum genießen – und vielleicht sogar mit einem schönen Herz oder Rosetta verzieren.

Der Weg zum perfekten Milchschaum beginnt mit dem ersten Versuch. Also: Milchkännchen schnappen, Dampfdüse aktivieren und los geht’s. Buon caffè!

Häufig gestellte Fragen

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