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Espressomaschine entkalken – Der komplette Wartungsratgeber 2025

Entkalken Sie Ihre Espressomaschine richtig und verlängern Sie deren Lebensdauer. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie oft, womit und wie Sie Siebträger und Vollautomaten optimal warten.

Espressomaschinen Ratgeber
Aktualisiert: 2. November 2025
Espressomaschine wird entkalkt - Entkalkungslösung in Wassertank neben Siebträgermaschine

Warum regelmäßiges Entkalken überlebenswichtig für Ihre Espressomaschine ist

Kalk ist der größte Feind jeder Espressomaschine. Unabhängig davon, ob Sie eine hochwertige Siebträgermaschine für 2.000 Euro oder einen praktischen Vollautomaten besitzen – Kalkablagerungen können die Lebensdauer drastisch verkürzen und die Qualität Ihres Espressos erheblich beeinträchtigen.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Entkalkungsroutine halten Sie Ihre Maschine jahrelang in Topform. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über das Entkalken von Espressomaschinen wissen müssen – von den Grundlagen über die richtige Durchführung bis zu Profi-Tipps für optimale Pflege.

Was ist Kalk und wie entsteht er in der Espressomaschine?

Die Chemie hinter Kalkablagerungen

Leitungswasser enthält natürlicherweise gelöste Mineralien, hauptsächlich Calcium und Magnesium. Diese Mineralien sind als Wasserhärte bekannt und werden in Grad deutscher Härte (°dH) gemessen.

Wenn Wasser in Ihrer Espressomaschine erhitzt wird, fallen diese gelösten Mineralien aus und setzen sich als feste Kalkablagerungen (Calciumcarbonat) ab. Dieser Prozess geschieht besonders intensiv bei den hohen Temperaturen im Boiler und in den Heizelementen.

Wo lagert sich Kalk ab?

Kalk setzt sich in verschiedenen Bereichen Ihrer Maschine ab:

  • Boiler und Thermoblock: Die Hauptheizelemente sind am stärksten betroffen
  • Leitungen und Schläuche: Verengen sich durch Kalkablagerungen
  • Brühgruppe: Kalk beeinträchtigt den Wasserdurchfluss
  • Dampfdüse: Verstopft bei starker Verkalkung
  • Ventile und Sensoren: Funktionsstörungen durch Kalkbeläge

Die Folgen von Verkalkung

Technische Probleme:

  • Reduzierter Wasserdruck und schwächere Pumpenleistung
  • Längere Aufheizzeiten
  • Überhitzung durch schlechtere Wärmeübertragung
  • Verstopfte Leitungen
  • Totalausfall im Extremfall

Qualitätsverlust:

  • Schlechterer Espresso-Geschmack
  • Instabile Brühtemperatur
  • Schwache Dampfleistung für Milchschaum
  • Ungleichmäßige Extraktion

Kostenfolgen:

  • Höherer Energieverbrauch
  • Teure Reparaturen
  • Verkürzte Lebensdauer der Maschine

Wasserhärte verstehen: Wie hart ist Ihr Wasser?

Wasserhärte-Grade und Ihre Bedeutung

Die Wasserhärte wird in Deutschland in Grad deutscher Härte (°dH) gemessen:

  • Weich: 0-7 °dH (geringes Verkalkungsrisiko)
  • Mittel: 8-14 °dH (moderates Verkalkungsrisiko)
  • Hart: 15-21 °dH (hohes Verkalkungsrisiko)
  • Sehr hart: mehr als 21 °dH (sehr hohes Verkalkungsrisiko)

So ermitteln Sie Ihre Wasserhärte

Methode 1: Wasserversorger kontaktieren Die einfachste Methode ist, Ihren lokalen Wasserversorger zu fragen. Die meisten Versorger geben online Auskunft über die Wasserhärte in Ihrer Region.

Methode 2: Teststreifen verwenden Wasserhärte-Teststreifen erhalten Sie in Drogerien oder online für wenige Euro. Tauchen Sie den Streifen kurz ins Wasser und lesen Sie den Wert ab.

Methode 3: Digitale Messgeräte Für präzise Messungen gibt es digitale TDS-Messgeräte (Total Dissolved Solids), die nicht nur Kalk, sondern alle gelösten Stoffe messen.

Einfluss der Wasserhärte auf Entkalkungsintervalle

  • Weiches Wasser (0-7 °dH): Entkalkung alle 6-12 Monate
  • Mittleres Wasser (8-14 °dH): Entkalkung alle 2-3 Monate
  • Hartes Wasser (15-21 °dH): Entkalkung alle 4-8 Wochen
  • Sehr hartes Wasser (mehr als 21 °dH): Entkalkung alle 3-6 Wochen

Wichtig: Diese Werte gelten bei täglicher Nutzung. Bei gelegentlichem Gebrauch können die Intervalle verlängert werden.

Wann sollten Sie Ihre Espressomaschine entkalken?

Symptome einer verkalkten Maschine

Achten Sie auf folgende Warnsignale:

Leistungsprobleme:

  • Die Maschine braucht länger zum Aufheizen
  • Der Wasserdruck ist spürbar schwächer
  • Die Pumpe arbeitet lauter als gewohnt
  • Dampf kommt nur noch schwach aus der Düse
  • Die Brühtemperatur schwankt

Geschmackliche Veränderungen:

  • Der Espresso schmeckt fade oder metallisch
  • Aromen kommen nicht mehr voll zur Geltung
  • Fremder Geschmack im Kaffee

Sichtbare Zeichen:

  • Weiße Ablagerungen im Wassertank
  • Kalkrückstände an der Brühgruppe
  • Verstopfte Dampfdüse
  • Trübes Wasser beim Bezug

Automatische Anzeigen:

  • Viele moderne Vollautomaten haben Entkalkungs-Indikatoren
  • Display zeigt “Entkalkung fällig” oder ähnliche Meldungen

Präventive Entkalkungsplanung

Verlassen Sie sich nicht nur auf Symptome. Erstellen Sie einen festen Entkalkungsplan basierend auf:

  • Ihrer Wasserhärte
  • Der täglichen Nutzungshäufigkeit
  • Ob Sie Wasserfilter verwenden
  • Den Herstellerempfehlungen

Beispiel-Entkalkungsplan:

  • Hartes Wasser, täglich 3-4 Espressi: Alle 6 Wochen entkalken
  • Mittleres Wasser, täglich 2 Espressi, mit Filter: Alle 3-4 Monate entkalken
  • Weiches Wasser, wöchentlich 5-10 Espressi: Alle 6-9 Monate entkalken

Die richtigen Entkalker: Was Sie verwenden sollten

Spezial-Entkalker vs. Hausmittel

Professionelle Entkalker (empfohlen):

  • Speziell für Espressomaschinen entwickelt
  • Materialschonend für Dichtungen und Metalle
  • Effektive Kalkauflösung
  • Geruchs- und geschmacksneutral nach Spülung
  • Dosierung genau abgestimmt

Hausmittel (nicht empfohlen):

  • Essig: Greift Dichtungen an, hinterlässt Geruch
  • Zitronensäure: Kann zu aggressiv sein, Korrosionsgefahr
  • Backpulver: Ineffektiv gegen Kalk

Unser klarer Rat: Verwenden Sie ausschließlich hochwertige Spezial-Entkalker. Die Kosten von 5-15 Euro pro Entkalkung sind gut investiert im Vergleich zu teuren Reparaturen.

Empfohlene Entkalker-Produkte

Flüssig-Entkalker:

  • Einfache Dosierung
  • Schnelle Auflösung
  • Gut für regelmäßige Anwendung
  • Beispiele: Durgol Swiss Espresso, DeLonghi EcoDecalk, Sage Descaler

Pulver-Entkalker:

  • Längere Haltbarkeit
  • Oft ergiebiger
  • Beispiele: Urnex Dezcal, Puly Milk Plus

Entkalker in Tabletten:

  • Praktische Portionierung
  • Ideal für Vollautomaten
  • Beispiele: Jura Descaling Tablets, Melitta Anti Calc

Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten

  • Kompatibilität: Für Ihren Maschinentyp geeignet?
  • Konzentration: Richtige Dosierung für Ihre Wasserhärte
  • Herstellerempfehlung: Manche Garantien setzen bestimmte Entkalker voraus
  • Umweltfreundlichkeit: Biologisch abbaubare Inhaltsstoffe
  • Preis-Leistung: Ergiebigkeit pro Entkalkungsvorgang

Siebträgermaschine entkalken: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Vorbereitung

Was Sie benötigen:

  • Geeigneten Entkalker
  • Frisches Wasser zum Spülen
  • Behälter zum Auffangen (mindestens 1 Liter)
  • Optional: Wasserhärte-Teststreifen
  • Betriebsanleitung Ihrer Maschine

Zeitaufwand: 30-40 Minuten

Schritt 1: Vorbereiten und Entleeren

  1. Schalten Sie die Maschine aus und lassen Sie sie abkühlen
  2. Entfernen Sie den Siebträger
  3. Leeren Sie den Wassertank vollständig
  4. Entfernen Sie Wasserfilter, falls vorhanden
  5. Reinigen Sie den Wassertank mit klarem Wasser

Schritt 2: Entkalkungslösung vorbereiten

  1. Mischen Sie den Entkalker nach Herstellerangabe (meist 125 ml Entkalker auf 500 ml Wasser)
  2. Füllen Sie die Lösung in den Wassertank
  3. Setzen Sie den Tank wieder ein

Schritt 3: Entkalkungsvorgang durchführen

Bei Maschinen ohne automatisches Programm:

  1. Schalten Sie die Maschine ein und lassen Sie sie aufheizen
  2. Stellen Sie einen Behälter unter die Brühgruppe
  3. Lassen Sie etwa ein Drittel der Entkalkungslösung durch die Brühgruppe laufen (ohne Siebträger)
  4. Schalten Sie die Maschine aus und lassen Sie die Lösung 15-20 Minuten einwirken
  5. Schalten Sie die Maschine wieder ein
  6. Lassen Sie die restliche Entkalkungslösung durchlaufen
  7. Lassen Sie auch Entkalkungslösung durch die Dampfdüse (sofern vorhanden)

Bei Maschinen mit Entkalkungsprogramm:

  1. Folgen Sie den Anweisungen im Display oder der Bedienungsanleitung
  2. Das Programm führt automatisch durch den Prozess

Schritt 4: Gründlich nachspülen

Dieser Schritt ist entscheidend, um alle Entkalkerreste zu entfernen:

  1. Leeren Sie den Wassertank und spülen Sie ihn gründlich aus
  2. Füllen Sie frisches Wasser ein
  3. Lassen Sie mindestens einen kompletten Tank (besser zwei) durch die Brühgruppe laufen
  4. Spülen Sie auch die Dampfdüse mehrfach durch
  5. Prüfen Sie, ob das Wasser geschmacks- und geruchsneutral ist

Schritt 5: Abschlussarbeiten

  1. Setzen Sie den Wasserfilter wieder ein (falls vorhanden)
  2. Füllen Sie frisches Wasser ein
  3. Brühen Sie einen Test-Espresso, den Sie wegschütten
  4. Reinigen Sie die Brühgruppe und den Siebträger
  5. Notieren Sie das Entkalkungsdatum für Ihre Wartungshistorie

Kaffeevollautomat entkalken: Automatische und manuelle Methode

Automatisches Entkalkungsprogramm nutzen

Die meisten modernen Vollautomaten haben ein integriertes Entkalkungsprogramm. Der Vorteil: Die Maschine führt Sie durch den gesamten Prozess.

Allgemeine Vorgehensweise:

  1. Warten Sie die Aufforderung ab oder starten Sie das Programm manuell im Menü
  2. Bereiten Sie die Entkalkungslösung nach Anweisung vor
  3. Entfernen Sie Wasserfilter
  4. Leeren Sie die Abtropfschale und den Tresterbehälter
  5. Stellen Sie einen großen Auffangbehälter bereit (1-2 Liter)
  6. Folgen Sie den Display-Anweisungen
  7. Das Programm läuft meist 30-60 Minuten automatisch
  8. Mehrere Spülzyklen reinigen das System vollständig

Wichtig: Unterbrechen Sie das automatische Programm nicht vorzeitig. Lassen Sie es komplett durchlaufen.

Manuelle Entkalkung bei Vollautomaten ohne Programm

Falls Ihr Vollautomat kein automatisches Programm hat:

  1. Bereiten Sie Entkalkungslösung vor und füllen Sie sie in den Wassertank
  2. Stellen Sie einen Auffangbehälter unter den Kaffeeauslauf
  3. Betätigen Sie mehrmals die Bezugtaste für heißes Wasser
  4. Lassen Sie etwa die Hälfte der Lösung durchlaufen
  5. Warten Sie 15-20 Minuten Einwirkzeit
  6. Lassen Sie die restliche Lösung durchlaufen
  7. Entkalken Sie auch das Milchsystem, falls vorhanden
  8. Spülen Sie mit mindestens zwei Tanks frischem Wasser nach

Besonderheiten bei Vollautomaten

Brühgruppe entnehmen (bei herausnehmbaren Modellen):

  • Nehmen Sie die Brühgruppe heraus und spülen Sie sie unter fließendem Wasser ab
  • Entfernen Sie sichtbare Kalkablagerungen vorsichtig
  • Lassen Sie die Brühgruppe trocknen, bevor Sie sie wieder einsetzen

Milchsystem entkalken:

  • Viele Vollautomaten haben separate Milchleitungen
  • Verwenden Sie spezielle Milchsystem-Reiniger zusätzlich zum Entkalker
  • Führen Sie Milch- und Wasser-Entkalkung getrennt durch

Wasserfilter-Management:

  • Entfernen Sie Filter vor der Entkalkung
  • Setzen Sie nach der Entkalkung einen neuen Filter ein
  • Viele Maschinen passen Entkalkungsintervalle automatisch an Filternutzung an

Dampfdüse und Milchsystem richtig entkalken

Dampfdüse bei Siebträgermaschinen

Die Dampfdüse ist besonders anfällig für Verkalkung, da sie sehr heiß wird und oft mit Milchresten in Kontakt kommt.

Regelmäßige Reinigung (nach jedem Gebrauch):

  1. Wischen Sie die Düse sofort nach dem Milchaufschäumen ab
  2. Lassen Sie kurz Dampf ab, um Milchreste auszublasen
  3. Reinigen Sie die Düse mit einem feuchten Tuch

Entkalkung der Dampfdüse:

  1. Weichen Sie die Düsenspitze in Entkalkungslösung ein
  2. Lassen Sie während der Hauptentkalkung auch Entkalkungslösung durch die Dampfdüse
  3. Verwenden Sie eine dünne Nadel oder Bürstchen, um verkrustete Öffnungen zu reinigen
  4. Spülen Sie gründlich mit klarem Wasser nach

Automatische Milchsysteme bei Vollautomaten

Tägliche Reinigung:

  • Spülen Sie das Milchsystem nach jedem Gebrauch
  • Nutzen Sie das automatische Spülprogramm
  • Zerlegen Sie abnehmbare Teile und reinigen Sie sie von Hand

Wöchentliche Intensivreinigung:

  • Verwenden Sie spezielle Milchsystem-Reiniger
  • Lassen Sie die Reinigungslösung durch das System laufen
  • Spülen Sie gründlich nach

Entkalkung des Milchsystems:

  • Kombinieren Sie Entkalkung mit Milchsystem-Reinigung
  • Manche Systeme haben separate Entkalkungsprogramme für Milchleitungen
  • Beachten Sie die spezifischen Herstelleranweisungen

Wasserfilter: Entkalkung reduzieren und Geschmack verbessern

Vorteile von Wasserfiltern

Hochwertige Wasserfilter bieten mehrere Vorteile:

  • Reduzierte Verkalkung: Verlängert Entkalkungsintervalle um 50-100%
  • Besserer Geschmack: Entfernt Chlor und andere Geschmacksstörungen
  • Optimale Mineralbalance: Nicht zu weich, nicht zu hart
  • Maschinenschutz: Weniger Wartungsaufwand und längere Lebensdauer

Geeignete Wasserfilter-Systeme

Einbau-Filter im Wassertank:

  • Praktisch und platzsparend
  • Beispiele: BWT Bestmax, Brita Intenza+
  • Wechsel alle 2-3 Monate
  • Ideal für Vollautomaten

Tischfilter (Kannen-Filter):

  • Flexibel einsetzbar
  • Günstiger in der Anschaffung
  • Beispiele: Brita, BWT Magnesium Mineralizer
  • Tägliches Befüllen nötig

Festwasseranschluss-Filter:

  • Professionelle Lösung
  • Automatische Filterung
  • Höhere Anschaffungskosten
  • Ideal bei festem Standort

Optimale Wasserhärte für Espresso

Zu weiches Wasser ist genauso problematisch wie zu hartes:

  • Zu hart: Viel Kalk, fade schmeckend
  • Zu weich: Korrosionsgefahr, schlechte Extraktion
  • Optimal: 4-8 °dH (ca. 70-140 ppm)

Gute Wasserfilter stellen nicht nur weich, sondern mineralisieren das Wasser optimal für Espresso.

Filter richtig einsetzen

  1. Wässern Sie neue Filterkartuschen vor dem ersten Gebrauch
  2. Stellen Sie das Gerät auf “Filter aktiviert” (bei digitalen Vollautomaten)
  3. Wechseln Sie Filter nach Herstellervorgabe (meist 2-3 Monate oder nach Wassermenge)
  4. Entfernen Sie den Filter vor jeder Entkalkung
  5. Setzen Sie nach der Entkalkung einen frischen Filter ein

Häufige Fehler beim Entkalken vermeiden

Fehler 1: Zu seltenes Entkalken

Problem: Starke Verkalkung lässt sich schwerer entfernen und kann dauerhafte Schäden verursachen.

Lösung: Halten Sie sich an feste Entkalkungsintervalle basierend auf Ihrer Wasserhärte.

Fehler 2: Falsche Entkalker verwenden

Problem: Essig, Zitronensäure und andere Hausmittel können Dichtungen und Metallteile angreifen.

Lösung: Nutzen Sie ausschließlich für Espressomaschinen geeignete Spezial-Entkalker.

Fehler 3: Unzureichendes Nachspülen

Problem: Entkalkerreste im System beeinträchtigen Geschmack und können gesundheitsschädlich sein.

Lösung: Spülen Sie mit mindestens 1-2 kompletten Wassertanks nach, bis das Wasser neutral schmeckt und riecht.

Fehler 4: Entkalkung bei heißer Maschine

Problem: Verletzungsgefahr und weniger effektive Entkalkung.

Lösung: Lassen Sie die Maschine abkühlen oder folgen Sie genau der Anleitung (manche Programme laufen im Betrieb).

Fehler 5: Zu hohe Entkalker-Konzentration

Problem: Zu aggressive Entkalkung kann Materialien angreifen.

Lösung: Halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlungen des Herstellers.

Fehler 6: Automatisches Programm unterbrechen

Problem: Unvollständige Entkalkung und Entkalkerreste im System.

Lösung: Lassen Sie automatische Entkalkungsprogramme immer komplett durchlaufen.

Fehler 7: Wasserfilter nicht entfernen

Problem: Filter können durch Entkalker beschädigt werden.

Lösung: Entfernen Sie Wasserfilter vor jeder Entkalkung und setzen Sie nach der Entkalkung einen frischen Filter ein.

Wartungsplan für langlebige Espressomaschinen

Tägliche Pflege

  • Brühgruppe und Siebträger abspülen
  • Dampfdüse sofort nach Milch aufschäumen reinigen
  • Abtropfschale und Tresterbehälter leeren
  • Äußere Reinigung mit feuchtem Tuch
  • Detaillierte Reinigungsanleitung in unserem Espressomaschine reinigen Guide

Wöchentliche Reinigung

  • Brühgruppe gründlich mit Bürste reinigen
  • Siebträger und Siebe in heißem Wasser einweichen
  • Wassertank reinigen und frisches Wasser einfüllen
  • Milchsystem intensiv reinigen (bei Vollautomaten)

Monatliche Wartung

  • Rückspülung mit Reinigungspulver (bei E61-Gruppen)
  • Dichtungen auf Verschleiß kontrollieren
  • Filtersiebe in Reinigungslösung einlegen
  • Wasserfilter prüfen und ggf. wechseln

Vierteljährliche bis halbjährliche Entkalkung

  • Je nach Wasserhärte alle 2-6 Monate gründlich entkalken (mehr dazu weiter oben in diesem Artikel)
  • Nach Anleitung vorgehen
  • Alle Komponenten durchspülen
  • Entkalkungsdatum notieren

Jährliche Inspektion

  • Professionelle Wartung durch Fachbetrieb in Erwägung ziehen
  • Verschleißteile wie Dichtungen prüfen und ggf. austauschen
  • Brühdruck kontrollieren
  • Thermostat-Kalibrierung überprüfen

Professionelle Wartung: Wann zum Fachmann?

Wann Sie professionelle Hilfe brauchen

Trotz regelmäßiger Entkalkung gibt es Situationen, in denen Sie einen Fachmann konsultieren sollten:

Technische Probleme:

  • Maschine zeigt Fehlermeldungen nach Entkalkung
  • Pumpe arbeitet ungewöhnlich laut oder gar nicht
  • Wasser fließt trotz Entkalkung nicht richtig
  • Undichtigkeiten an Schläuchen oder Verbindungen

Starke Verkalkung:

  • Maschine wurde jahrelang nicht entkalkt
  • Hartes Wasser ohne Filter über lange Zeit
  • Professionelle Tiefenentkalkung notwendig

Garantie- und Versicherungsfälle:

  • Maschine noch in Garantie (unsachgemäße Entkalkung kann Garantie gefährden)
  • Vor Ablauf der Garantie professionelle Inspektion empfehlenswert

Kosten für professionelle Entkalkung

  • Basis-Entkalkung: 50-80 Euro
  • Entkalkung mit Wartung: 80-150 Euro
  • Komplette Überholung: 150-300 Euro

Die Kosten variieren je nach Maschinentyp, Region und Aufwand.

Spezielle Entkalkungstipps für verschiedene Maschinentypen

Thermoblock-Maschinen

  • Reagieren oft empfindlicher auf Verkalkung
  • Häufigere Entkalkung empfohlen (alle 6-8 Wochen bei hartem Wasser)
  • Besonders gründliches Nachspülen wichtig
  • Vorsicht bei zu aggressiven Entkalker

Einkreis-Boiler-Maschinen

  • Großzügigere Entkalkungsintervalle möglich
  • Robustere Konstruktion
  • Achten Sie auf Entkalkung von Brühgruppe und Dampfsystem
  • Lassen Sie ausreichend Entkalkungslösung durch beide Kreise laufen

Zweikreis- und Dualboiler-Maschinen

  • Beide Kreise müssen separat entkalkt werden
  • Entkalkung etwas komplexer und zeitaufwendiger
  • Beachten Sie herstellerspezifische Anleitungen
  • Professionelle Wartung alle 1-2 Jahre empfehlenswert

Vollautomaten mit festem Wasseranschluss

  • Professioneller Wasserfilter oft bereits integriert
  • Längere Entkalkungsintervalle
  • Automatische Programme vereinfachen Entkalkung
  • Regelmäßige Filterwartung essentiell

Fazit: Regelmäßige Entkalkung zahlt sich aus

Die Entkalkung Ihrer Espressomaschine mag auf den ersten Blick mühsam erscheinen, ist aber eine der wichtigsten Wartungsmaßnahmen für Langlebigkeit und konstante Qualität. Mit den richtigen Produkten, der passenden Technik und einem festen Wartungsplan ist die Entkalkung schnell erledigt.

Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:

  • Regelmäßigkeit ist entscheidend: Entkalken Sie basierend auf Ihrer Wasserhärte alle 2-6 Monate
  • Verwenden Sie Spezial-Entkalker: Keine Hausmittel wie Essig oder Zitronensäure
  • Gründlich nachspülen: Mindestens 1-2 komplette Wassertanks durchlaufen lassen
  • Wasserfilter nutzen: Verlängern Entkalkungsintervalle und verbessern Geschmack
  • Dokumentieren Sie: Notieren Sie Entkalkungsdaten für optimale Wartungsplanung
  • Bei Unsicherheit: Konsultieren Sie die Bedienungsanleitung oder einen Fachmann

Eine gut gewartete Espressomaschine dankt es Ihnen mit perfektem Espresso-Genuss, zuverlässiger Leistung und einer Lebensdauer von 10-15 Jahren oder länger. Investieren Sie eine Stunde alle paar Monate in die Entkalkung – Ihre Maschine und Ihr Gaumen werden es Ihnen danken.

Jetzt sind Sie bestens gerüstet für die optimale Pflege Ihrer Espressomaschine. Viel Erfolg bei der nächsten Entkalkung und weiterhin exzellenten Espresso-Genuss!

Häufig gestellte Fragen

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